Bogensee

Bogensee

 Bogensee

Bogensee liegt ca. 15 km nördlich von Berlin und gehört zur Gemeinde Wandlitz. Eigentlich wollten wir schon letztes Jahr auf den Spuren der Geschichte wandeln.

Nun hat es aber endlich gepasst! Und da es ein wunderschöner Sommertag im März war, wurde es eine wunderschöne Kombination aus einem eintägigen Urlaubsfeeling und einer Bildungsreise.

Also fuhren wir zunächst nach Stolzenhagen, in einen Ortsteil von Wandlitz. In der „Fischerstube“ direkt an einem See gelegen, wurde uns leckerer Fisch serviert. Die Gastlichkeit, der frische Fisch, zusammen mit dem schönen Blick über den in der Sonne blinkenden See, sowie die sprießende Natur, verbreiteten eine schöne Stimmung.

 

Nach der Stärkung fuhren wir wenige Kilometer weiter nach Bogensee. Wir hatten schon vor längerer Zeit eine Dokumentation auf Phönix gesehen und waren deshalb mit einigermaßen gut ausgestatteten Informationen angekommen. Aber das Fernsehen ist eine Sache, und das direkt davorstehen noch einmal eine ganz andere. Sprachlos schauten wir über das Gelände und die vielen großen Gebäuden, die die Spuren der Vergangenheit, aber auch die Zeichen des Zerfalls tragen.

Bogensee

 

Ich möchte hier die Geschichte aus den Geschichtsbüchern des Areals zusammenfassend darstellen. Wer sich für die Details interessiert findet ganz sicher allerlei Lektüre, um den Wissendurst zufriedenzustellen.

 

Bogensee

 

 

Im Jahre 1919 verkaufte Graf Wilhelm von Redern hochverschuldet sein Gut Lanke incl. des Bogensees an den Magistrat von Berlin.

 

Bogensee

 

Ein Teil dieses Arials verschenkte Berlin: 496 Hektar Land, den See incl. eines Blockhauses am Ostufer im Jahre 1939 dem Reichspropagandaminister Goebbels zu seinem 39. Geburtstag auf Lebenszeit. Dieser nutze das Blockhaus als Liebesnest. Er stellte aber irgendwann fest, dass es für seine Bedürfnisse nicht reicht und ließ westlich des Sees einen neuen Landsitz bauen. Natürlich baute man auch ein Wirtschaftsgebäude und ein Gästehaus. Die gesamte Ausstattung hätte man sich selbst heute nicht einfach mal so ausmalen können. Nach dem Krieg übergab die russische Militäradministration an die FDJ die dort eine Jugendhochschule einrichtete. Im Laufe der Jahre der DDR wurden dann aus- und weitergebaut.
1981 fand die Pressekonferenz des Bundeskanzlers Helmut Schmidt während seines Besuchs in der DDR in der Jugendhochschule am Bogensee statt.

 

1990 fiel das Gelände incl. der Gebäude wieder an Berlin zurück. Mehrere Zwischennutzungen brachten keine dauerhafte Lösung und so zerpröselt langsam die Vergangenheit und kostet dennoch viel Geld an Betriebskosten. Ob da wohl irgendwann jemand eine Idee für eine sinnvolle nicht rückwärtsgewandte  Nutzung hat?

 

 

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